3D Unfallerfassung
Um sowohl qualitativ hochwertige als auch moderne Daten zu erhalten, setzt die Verkehrsunfallforschung neben bewährten Erhebungsmethoden auch moderne Technik auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand ein. Seit 2016 testet und nutzt die VUFO einen Laserscanner für den Einsatz in einer serienmäßigen Unfallerfassung.
Laserscanner:
Ein Laserscanner arbeitet auf der Basis einer reflektorlosen Entfernungsmessung, wobei je nach Modell bis zu 1.000.000 Punkte/Sekunde aufgenommen werden können. Eine integrierte Kamera kann das Messobjekt zusätzlich fotografisch erfassen. Für die Verkehrsunfallforschung waren fünf Punkte ausschlaggebend, um den Scanner in ihre Arbeit zu integrieren:
Es werden die Anforderungen an die erweiterte Unfallstellenvermessung und -aufnahme für weitere Anwendungsbereiche erfüllt.
Erhöhter Mehrwert der Daten durch die realitätsnahe Abbildung der Umgebung, Spuren oder anderen unfallrelevanten Bereichen.
Aufnahme statischer Werte wie Längs- oder Querneigung der Fahrbahn.
Zukünftig Zusammenarbeit mit der Simulationssoftware OpenDrive.
Erhalt von umfangreicheren Auswertemöglichkeit: Punktwolken, Polygonmodelle, fotorealistische 3D – Modelle, orthogonale Ansichten, 2D – Pläne.
Mithilfe des Laserscanners können vergleichsweise schnelle Aufnahmen aller Objekte an der Unfallstelle mit einer hohen Auflösung erfasst werden. Unfälle werden nicht nur in ihrer Geometrie, sondern auch Farbe erfasst, was besonders bei (un-)markierten Spuren von Vorteil ist. Daneben ermöglicht die integrierte Kamera, die Punkwolke fotorealistisch betrachten zu können.
Video 1: Darstellung der Punktwolke einer gesamten Unfallstelle
Video 1: Darstellung der Punktwolke einer gesamten Unfallstelle
Damit erlaubt der Laserscanner eine vollständige on-the-spot-Aufnahme des Unfalls in seinem Ist – Zustand. Er liefert eine millimetergenaue und vollständige Punktwolke, sodass auch in kurzer Zeit komplexe Spuren vollständig erfasst werden.
Video 2: Darstellung der Spurendokumentation und Endstellungen in einer Punktwolke
Der Scanner wird bei jeder Unfallfahrt mitgeführt und je nach Bedarf eingesetzt. Interessant sind dabei folgende Unfälle:
Unfälle mit Sichthindernis
Unfälle mit komplizierter Spurenlage
Unfälle mit Längs- und Querneigung
Voraussetzung für eine optimale Unfallerfassung ist ein durchdachter Ablauf des Prozesses. Das heißt, die Lage der Spuren und Beteiligten sowie etwaige Störobjekte werden identifiziert und in den Planungsaufbau mit einbezogen. Anschließend erfolgt die Vermessung, wobei der Scanner so an der Unfallstelle aufgestellt wird, dass alle Beteiligte, Spuren und der Einlauf/die Umgebung erfasst werden.
Video 3: Detailaufnahmen eines Unfallstellenbereichs - Nachtaufnahme
Durch die zur Verfügung stehenden speziellen Softwareprogramme, lassen sich unterschiedliche Endprodukte erhalten:
Punktewolkenverarbeitung – Registrierung und Filterung
3D-Modellierung - Dreiecksvermaschung, Optimierung, Reduktion und Rekonstruktion (Die Genauigkeit der Annäherung an die tatsächlichen Oberflächen und Konstruktionsstrukturen wird hierbei durch die Anzahl der Messpunkte bzw. der Größe der daraus resultierenden Dreiecksflächen gesteuert.)
CAD-Skizzen - 2D-Plänen, 3D-CAD-Modellen
Fotorealistische Texturierung - Realistische Farbgebung der 3D-Modelle durch Fotodokumentation